Nach einem 1:6 in Essen bei Blau-Gelb Überruhr und insgesamt vier Start-Niederlagen platzte Andre Stange, Sportchef von Arminia Klosterhardt, am 8. September die Hutschnur.
"Ich erwarte, dass jetzt jeder verinnerlicht, dass es nur noch um das nackte sportliche Überleben geht. Niemand soll von oberen Tabellenplätzen sprechen! Es muss ein Umdenken her, eine 180-Grad-Wendung. Wenn das nicht passiert, werden mich die Jungs von einer anderen Seite kennenlernen!", sprach der Arminia-Manager via RevierSport Klartext.
Und, siehe da: Die Tacheles-Ansage zeigte Wirkung. Am vergangenen Sonntag (15. September) zeigten die Schützlinge von Trainer Marcel Landers eine passende Antwort und hatten den Landesliga-Titelaspiranten SV Budberg kurz vor einer Niederlage. Erst in der ersten Minute der Nachspielzeit konnte der Gast am Oberhausener Hans-Wagner-Weg den 2:2-Ausgleich erzielen und einen Punkt retten.
"Ich habe die richtige Reaktion gesehen. Der Mannschaft kann man nichts vorwerfen, leider wurden wir nicht belohnt. Aber das ist so, wenn du unten drinstehst. Dann sieht der Schiedsrichter klare Elfmeter für dich nicht oder trifft andere unglückliche Entscheidungen. Wenn du unten stehst, dann kassierst du auch in der Nachspielzeit mal ein Gegentor. Wir müssen jetzt auch gegen den Fußballgott ankämpfen und uns mit vielen Punkten daraus ziehen", fand Stange diesmal lobende Worte für das Team.
Und auch Leistungsträger wie Kapitän Mirac Bayram, Fabian Abel oder Samet Kanoglu, die Stange in der vergangenen Woche noch namentlich anzählte und in die Pflicht nahm, konnten endlich abliefern. "Spieler, die ich angezählt habe, lagen teilweise mit Krämpfen am Boden. Aber genau das muss der Weg sein. Man muss sich in jedem Spiel verausgaben. Nur dann kann man in den Spiegel schauen und sagen: 'Ja, ich habe alles gegeben - mehr ging nicht'. Dann ist alles gut", betont Stange.
Nach fünf Spielen wartet Klosterhardt noch auf den ersten Sieg - als einzige Mannschaft in der Landesliga 2 am Niederrhein. Am Sonntag (22. September, 11 Uhr) geht es zur SG Schönebeck, die nur zwei Zähler mehr als die Arminia auf dem Konto hat. Stange: "11 Uhr ist eine beschissene Anstoßzeit. Das ist nicht einfach für den Bio-Rhythmus. Das nervt schon. Aber uns bleibt nichts anderes übrig als die Situation anzunehmen und das Spiel zu gewinnen."